Hundecartoon Angler Herrchen Gassi

Wenn dein Hund andere belästigt

Was tut man dann? Jeder hat da so seine Strategien. „Das macht er sonst nie“ ist ja der Klassiker. Gelegentlich kommt man auch damit durch, zu behaupten, man kenne diesen Hund nicht. Aber das ist riskant, leicht fliegt der Schwindel auf.

Hunde-Spaziergänger und Angler sind zwei Spezies, deren Interessen zuwiderlaufen, denn das Geschäft des Letzteren verlangt größtmögliche Ruhe. Ich erinnere mich an eine Begegnung, die ungefähr so verlief:

Am Ems-Jade-Kanal saß ein Angler. Ich entdeckte ihn erst nach meinem Hund, das heißt: zu spät. Mein Hund ist ein Menschenfreund, für ihn ist die schwanzwedelnde Begrüßung eines so unverhofft Angetroffenen selbstverständlich. Er stieg dabei ein wenig durch die Gerätschaften des Mannes und warf seine Kühlbox um. Angeregt von der Begegnung sprang er anschließend ins Wasser, wie Labradore es gerne tun, und schwamm eine Runde um die orangefarbene Pose, ohne sich an ihr zu stören. Zum Abschluss schüttelte er sich kräftig in unmittelbarer Nachbarschaft des Petrijüngers.

Das Seltsame war: Der Mann reagierte überhaupt nicht. Er beschwerte sich nicht, er schimpfte nicht, er saß nur still da, ohne sich zu mir umzudrehen. Das war vernichtender als wütende Anwürfe. Denn ohne Anklage kann man sich nicht verteidigen, die Schuld brennt umso schlimmer.

Von diesem Tag an gingen wir nur noch auf der anderen Seite des Kanals. Den Angler sah ich nur ein oder zwei Male wieder, aber ich mied die Stelle, bis wir aus der Gegend wegzogen.